Die Elektrohandwerke verzeichnen beeindruckendes Wachstum im Jahr 2022.

Erneut mehr Auszubildende im E-Handwerk

Die Elektrohandwerke verzeichnen beeindruckendes Wachstum im Jahr 2022.

Sowohl der Umsatz als auch die Beschäftigtenzahl haben deutlich zugenommen. Trotz Herausforderungen wie der Inflation und dem Fachkräftemangel zeigt die Branche kontinuierliches Wachstum und beeindruckende Leistungen. Die Elektrotechnik bleibt auf Wachstumskurs, während die Anzahl der Betriebe rückläufig ist. Die Branchenkennzahlen des ZVEH bestätigen die fortschreitende Bedeutung der Elektrohandwerke in der modernen Wirtschaft.

Erfolgreiche Nachwuchswerbung und Zuwächse bei Neuverträgen

Die Elektrohandwerke verzeichnen Erfolge in der Gewinnung von Nachwuchskräften, wobei deutliche Zuwächse bei den Neuverträgen zu verzeichnen sind. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 15.521 junge Menschen in eine e-handwerkliche Ausbildung aufgenommen, was einer Steigerung von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (2021: 15.122). Damit übertrifft die Zahl der Neuverträge nicht nur das Niveau vor der Corona-Pandemie, sondern liegt sogar deutlich darüber (2019: 15.172). In den von der Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 waren die Neuvertragszahlen aufgrund fehlender oder stark eingeschränkter Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme zwischen Betrieben und Jugendlichen in der Berufsorientierungsphase (Ausbildungsmessen, Praktika usw.) leicht rückläufig.

Beliebteste Fachrichtung: Energie- und Gebäudetechnik

Der Anstieg bei den Neuverträgen ist besonders erfreulich vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, der zunehmenden Akademisierung und des steigenden Bedarfs an Fachkräften. Er zeigt, dass die Bemühungen der Elektrohandwerke im Bereich des Nachwuchsmarketings Früchte tragen und immer mehr Jugendliche Interesse daran haben, sich als Klimaschützer und Vorreiter des Fortschritts einzusetzen. Eine maßgebliche Rolle für das Wachstum spielte die Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, in der die Zahl der Neuverträge um 403 auf 13.850 anstieg (2021: 13.447), was einem Zuwachs von 3 Prozent entspricht. Besonders bemerkenswert ist der starke Anstieg (+16,8 Prozent) bei den Elektronikern für Gebäudesystemintegration (GSI), einem noch recht neuen Beruf. Im vergangenen Jahr entschieden sich 153 junge Menschen für diese Tätigkeit, was vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) als erfreulich bewertet wird, da Vernetzungsexperten für die Energiewende und Sektorkopplung künftig besonders gefragt sein werden.



Mehr Frauen beginnen eine Ausbildung im E-Handwerk

Bei den Berufen "Informationselektroniker/-in" und "Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik" gab es leichte Rückgänge bei den Neuverträgen. Allerdings stieg die Zahl der weiblichen Auszubildenden in den E-Handwerken im Jahr 2022 überproportional um 4,8 Prozent (+20). Insgesamt entschieden sich 436 Frauen für eine e-handwerkliche Ausbildung.

Moderater Anstieg bei Gesamtzahl der Auszubildenden

Die positive Entwicklung bei den Neuverträgen führt auch zu einem moderaten Anstieg beim Bestand an Auszubildenden insgesamt. Im Jahr 2022 absolvierten insgesamt 45.967 junge Menschen eine Ausbildung in einer der bedeutenden Zukunftsbranchen, im Vergleich zu 45.808 im Vorjahr (+0,3 Prozent). Dieses relativ moderate Wachstum ist darauf zurückzuführen, dass der Gesamtbestand an Auszubildenden nicht nur durch die Neuabschlüsse im Jahr 2022 beeinflusst wird, sondern auch durch die Anzahl der Absolventen. Es ist zu beachten, dass der sehr starke Jahrgang von 2019 in den aktuellen Zahlen nicht mehr berücksichtigt wird.



Neuer Beruf erfreut sich großer Nachfrage

Ein weiterer Grund für das Wachstum ist die Einführung des Berufs des Elektronikers für Gebäudesystemintegration, der für den Anstieg verantwortlich ist. Die Zahl der Auszubildenden in diesem Bereich stieg von 128 auf 231 (+79,1 Prozent). Dies ist auf die relativ junge Schaffung dieses Berufs im Jahr 2021 zurückzuführen. Bei den Berufen "Informationselektroniker/-in" und "Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik" gab es hingegen leichte Rückgänge in Bezug auf die Gesamtzahl der Auszubildenden.

Zunahme des Frauenanteils erfreulich

Positiv ist jedoch die erneute Zunahme des Frauenanteils zu bewerten. Im Jahr 2022 absolvierten 1.196 Frauen eine e-handwerkliche Ausbildung, was einem Anstieg von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (2021: 1.146). Der Anteil der Frauen unter den Auszubildenden stieg ebenfalls, wenn auch nur geringfügig, aber kontinuierlich. Im Jahr 2022 lag er bei 2,6 Prozent im Vergleich zu 2,5 Prozent im Jahr 2021.

Grafik: ZVEH
Foto: ArGe Medien im ZVEH/Anna-Lena Zintel

Alexander Bürkle
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